Fakt oder Fiktion: Missverständnisse über Vögel (Teil 2)

Es wurde beobachtet, dass einige Vögel, nachdem sie sich auf einen Ameisenhaufen gesetzt haben, ihre Flügel ausbreiten und warten, bis die wütenden Insekten sie angreifen und Ameisensäure spritzen. Vögel nutzen das natürliche Gift der Ameisen im Kampf gegen andere Insekten — sozusagen Gleiches mit Gleichem bekämpfen.

Dieser Prozess wird Ameisenpflege, auch Enting oder Anting genannt, oder das sogenannte „Baden im Ameisenhaufen“ genannt. Vögel reiben ihre Federn und Haut mit Ameisen ein oder lassen die Insekten über ihren Körper kriechen.

Ameisensäure und andere Flüssigkeiten, die von Ameisen produziert werden, haben insektizide Eigenschaften. Indem sie ihre Federn damit behandeln, töten oder vertreiben die Vögel Parasiten, einschließlich Milben, Federlinge und Flöhe. Nach der Ameisenpflege pflegen die Vögel oft ihre Federn weiterhin auf traditionelle Weise: durch Schnabelputzen oder Baden.

Dieses eigenartige Ritual hat zwei Formen: eine aktive und eine passive. In der aktiven Form nimmt der Vogel eine Ameise in den Schnabel und reibt damit seine Federn ein. In der passiven Form hockt sich der Vogel über eine Gruppe von Ameisen oder legt sich auf den Ameisenhaufen, breitet seine Flügel aus und bleibt eine Zeit lang in dieser unnatürlichen Haltung, sodass die Ameisen an seine Federn gelangen können.

Vögel sind sehr wählerisch bei der Auswahl der Ameisen für dieses Verfahren: Sie meiden beißende Arten und bevorzugen solche, die bei der Verteidigung Ameisensäure versprühen.

Ameisenpflege wurde bei mehr als 200 Vogelarten aus mehreren Ordnungen beschrieben, vor allem bei Sperlingsvögeln. Sie kommt auch bei Papageien, Spechten, Virginia-Uhus, vielen Krähenvögeln (zum Beispiel Raben und Elstern) und Hühnervögeln (zum Beispiel Fasanen und Truthühnern) vor.

Bei einem kleinen Vogel kann man echten Winterschlaf beobachten. Es ist der amerikanische Weißkehl-Ziegenmelker, besser bekannt als schlafender Ziegenmelker. Eine Unterart dieser Vögel lebt in Nordamerika und versteckt sich mit Beginn der Kälte in Felsspalten und schläft ein.

Die Körpertemperatur dieses Vogels sinkt auf +18 °C statt der für Vögel üblichen +41 °C, und er fällt in einen tiefen Schlaf, der den ganzen Winter andauert. Im Frühling „taut“ der schlafende Ziegenmelker auf und beginnt, Insekten zu jagen, die zu dieser Zeit ebenfalls erwachen.

Im Allgemeinen erlaubt die Körperstruktur von Vögeln solche Manöver nicht. Es gibt jedoch einen Vogel, der rückwärts fliegen kann, und das ist für ihn absolut notwendig. Es ist der Kolibri — der kleinste Vogel der Welt.

Durch die Art und Weise, wie sie fliegen und sich ernähren, ähneln Kolibris eher Insekten. Während des Fluges führen die Flügel der kleinsten Vertreter dieser Art bis zu 100 Schläge pro Sekunde aus, wobei sehr komplexe Schraubenbewegungen gemacht werden. Daher können Kolibris nicht nur in der Luft schweben, sondern sich auch in jede Richtung bewegen, einschließlich rückwärts.

Solche komplexen Luftmanöver sind notwendig, wenn Kolibris durch dichte tropische Vegetation fliegen, von Blume zu Blume schwirren oder kleinen Insekten nachjagen.

Diese „Ohren“ des Uhus sind nicht zum Hören gedacht, sie sind lediglich eine Art dekoratives Merkmal. Im Wesentlichen handelt es sich um Büschel verlängerter Federn, die sogenannten „Federohren“. Bei Männchen sind sie aufrechter als bei Weibchen; dies ist jedoch nur aus nächster Nähe und bei guter Sicht deutlich erkennbar.

Die seitlich abstehenden verlängerten Kopffedern, die viele fälschlicherweise für Ohren halten, helfen dem Vogel, sich während der täglichen Ruhezeit in seine Umgebung einzufügen.

Insgesamt haben Raubvögel der Familie der Eulen Ohren, aber ein Teil dieser Geräuschaufnahmeeinrichtungen ist in den Federn auf dem Kopf versteckt. Es handelt sich um kleine bewegliche Falten um die Ohröffnungen.

Ein weiteres interessantes Merkmal des Uhus ist seine Fähigkeit, den Kopf um bis zu 270 Grad zu drehen, was ihm ermöglicht, seine Umgebung genau zu beobachten.

In Wirklichkeit wärmen die Vögel einfach ihre Beine. Diese Haltung ist bei ihnen vergleichbar mit der Haltung von Säugetieren, wenn sie sich zusammenrollen, um die Körperwärme zu bewahren. Vögel tun fast dasselbe, indem sie ihre Körperfedern aufplustern und alle hervorstehenden Körperteile darin verstecken: den Kopf unter den Flügel, das Bein in das warme Bauchgefieder.

Von Affen bis hin zu Ratten und Schmetterlingen — fast alle Tiere waren im Weltraum. Zunächst erleben sie einen Schock, gewöhnen sich dann ohne größere Folgen daran und passen sich nach der Rückkehr in die gewohnte Umgebung recht schnell an.

Ein Tierklasse jedoch droht der Aufenthalt im Weltraum mit dem Hungertod. Diese Klasse sind die Vögel. Ihre Verdauungsorgane sind der Grund dafür. Der Vogel kann Nahrung nur unter Einfluss der Schwerkraft schlucken.

Möwen und Albatrosse, die in Gebieten leben, in denen es kein Süßwasser gibt, aber einen ganzen Ozean voller Salzwasser, trinken Salzwasser und fühlen sich dabei großartig.

Dank einer speziellen Vorrichtung im Schnabel in der Nähe der Nasenlöcher trennt der Albatros das Salz vom Wasser. Das Süßwasser gelangt in den Körper, und die konzentrierte Salzlösung wird nicht verschwendet, sondern auf die Federn aufgetragen, wodurch diese wasserdicht werden.

Die weise Natur hat sich viel früher um ihre Schützlinge gekümmert als der Mensch. Und wenn der Mensch dafür ein spezielles Gerät und manchmal die Hilfe eines Arztes braucht, kommt der Kiebitz allein zurecht.

Bei Darmproblemen kann der Vogel dank seines langen Schnabels und der Flexibilität seines Halses Wasser in den Schnabel nehmen, sich biegen und sich selbst einen Einlauf setzen. Bei Bedarf wiederholt er den Vorgang.

Es gibt einen Vogel, der die Umgebung im wörtlichen Sinne in Rosatönen sieht. Es ist einer der häufigsten Vögel auf der Erde. Genauer gesagt, gibt es etwa eine Milliarde dieser Vögel, und sie leben ständig in der Nähe des Menschen. Es ist der Spatz (korrekter Name — Haussperling).

Die Federn der Flamingos sind weiß, ohne jegliche Anzeichen von Rosa. Allerdings gehören mehrere Arten von Krebsen zu ihrer Ernährung, die Carotinoide enthalten, die den Federn eine rosa Farbe verleihen.

Es gibt insgesamt sechs Arten von Flamingos. Die auffälligsten Vertreter dieser Familie sind die roten Flamingos.

In Zoos werden Flamingos oft mit Karotten gefüttert, die das gelb-orange Pflanzenpigment Beta-Carotin enthalten. Daher kann man im Zoo Flamingos mit gelb-orangenen Farbtönen sehen.

Mehr interessante Fakten über Flamingos finden Sie in unserem Artikel ☛

Es gibt einen Vogel, der praktisch jeden Klang nachahmen kann. Es ist der Leierschwanz (oder Prächtiger Leierschwanz). Diese Vögel haben eine hervorragende Fähigkeit, nicht nur natürliche, sondern auch künstliche Geräusche der Umgebung nachzuahmen.

Der Leierschwanz imitiert den Gesang anderer Vögel und die Rufe von Tieren, die er um sich herum hört. Das Imitat ist so überzeugend, dass sogar die echten Vögel, deren Geräusche er nachahmt, getäuscht werden.

Das Interessanteste ist jedoch, dass dieser Vogel jeden künstlichen Klang nachahmen kann, den er im Wald hört. Das können Geräusche von Holzfällern und ihren Kettensägen, das Geräusch des Auslösers und des Antriebsmechanismus einer Fotokamera, Geräusche einer Autoalarmanlage und vieles mehr sein.

Wie dieser Vogel eine Kettensäge, eine Autoalarmanlage, das Geräusch des Auslösers einer Fotokamera und vieles mehr imitiert, können Sie in unserem Artikel ☛