Bandrobbe: alles über Leben und Verhalten, interessante Fakten

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Die Bandrobbe (Ribbon Seal) ist ein einzigartiger Bewohner der arktischen und subarktischen Meere. Diese Robbenart zeichnet sich durch ihre ungewöhnliche Erscheinung und ihr Verhalten aus, was sie besonders interessant für Biologen und Naturliebhaber macht. Bandrobben kommen hauptsächlich im nördlichen Teil des Pazifiks vor, einschließlich des Beringmeers, des Ochotskischen Meers und der Tschuktschensee. Lernen wir dieses faszinierende Meeressäugetier näher kennen.

 

Aussehen

Die Bandrobbe verdankt ihren Namen den charakteristischen schwarz-weißen Streifen auf ihrem Körper. Bei erwachsenen Tieren sind vier auffällige Streifen zu sehen: Zwei umschließen die Vorderflossen, einer geht um den Hals und einer um den Rumpf. Diese Streifen vor dem Hintergrund des schwarzen Fells machen sie leicht erkennbar unter anderen Robbenarten. Junge Tiere haben eine einheitlichere Färbung, die sich im Laufe ihres Wachstums allmählich in die charakteristische Streifenbildung verwandelt.

Erwachsene Männchen erreichen eine Länge von etwa 1,8 Metern und können bis zu 90 kg wiegen, während die Weibchen etwas kleiner sind — bis zu 1,7 Meter und etwa 70 kg schwer. Bandrobben besitzen kräftige Flossen, die ihnen helfen, schnell zu schwimmen und geschickt im Wasser zu manövrieren.

Bandrobbe: alles über Leben und Verhalten, interessante Fakten

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Lebensweise und Lebensraum

Bandrobben bevorzugen arktische Gewässer, wo sie den Großteil ihres Lebens auf dem Eis verbringen. Im Winter sind sie auf treibenden Eisschollen zu finden, wo sie sich fortpflanzen und häuten, und im Sommer wandern sie in südlichere Gewässer, um Nahrung zu finden. Sie sind Einzelgänger und versammeln sich selten in großen Gruppen, im Gegensatz zu vielen anderen Robbenarten.

Die Hauptnahrung dieser Tiere besteht aus Fischen wie Kabeljau und Hering sowie Kopffüßern und Garnelen. Bandrobben sind hervorragende Taucher und können bis zu 200 Meter tief tauchen, um nach Nahrung zu suchen.

 

Fortpflanzung und Lebenszyklus

Die Fortpflanzungszeit der Bandrobben beginnt im Spätwinter. Die Weibchen bringen ein Jungtier auf dem Eis zur Welt. Die Jungen werden mit einem flauschigen weißen Fell geboren, das ihnen hilft, in den rauen arktischen Bedingungen warm zu bleiben. Dieses Fell verlieren sie nach ein paar Wochen, wenn sie beginnen, aktiv zu schwimmen und zu jagen.

Die Mutter säugt das Jungtier etwa vier Wochen lang mit fetthaltiger Milch, danach beginnt es, sich selbst zu ernähren und lernt, sein Futter zu fangen. Die Geschlechtsreife tritt im Alter von 3–5 Jahren ein, und die Lebenserwartung einer Bandrobbe beträgt etwa 25 Jahre.

 

Bedrohungen und Schutz

Bandrobben gelten derzeit nicht als vom Aussterben bedroht, doch ihre Population hängt stark von den Meereisbedingungen ab, die ihr Hauptlebensraum und Fortpflanzungsort sind. Der Klimawandel und das Schmelzen des Eises in den arktischen Regionen stellen eine ernsthafte Bedrohung für das langfristige Überleben dieser Art dar. Darüber hinaus können auch die Verschmutzung der Ozeane, Fischernetze und menschliche Industrieaktivitäten einen negativen Einfluss auf ihre Population haben.

Es gibt mehrere internationale Organisationen und Abkommen, die auf den Schutz arktischer Arten, einschließlich der Bandrobbe, abzielen. Es ist wichtig, diese Tiere weiter zu erforschen und Schutzmaßnahmen zu entwickeln, um ihre Population für zukünftige Generationen zu erhalten.

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Junge Bandrobbe | flickr.com

Bandrobbe: alles über Leben und Verhalten, interessante Fakten

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Interessante Fakten über die Bandrobbe

  • Bandrobben sind seltene Vertreter ihrer Gruppe, die kaum mit Menschen interagieren, weshalb sie wenig erforschte Tiere bleiben.
  • Sie können bis zu 200 Meter tief tauchen, um nach Nahrung zu suchen, und dabei bis zu 15 Minuten die Luft anhalten.
  • Bandrobben können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 24 Kilometern pro Stunde schwimmen, was sie zu den schnellsten Robbenarten macht.
  • Sie können sich direkt auf dem Eis häuten, indem sie wochenlang reglos bleiben, bis ihr Fell vollständig erneuert ist.
  • Bandrobben können sich totstellen, wenn sie in Netze geraten, und zeigen eine ungewöhnliche Verteidigungsreaktion, die ihnen helfen kann, Gefahren zu entgehen.

 

Bandrobbe auf dem Eis