Auf unserem Planeten leben viele Kreaturen, von denen die meisten Menschen nicht einmal wissen. Einige beeindrucken durch ihr Aussehen, andere durch ihr Verhalten und wieder andere wirken wie Figuren aus Science-Fiction-Filmen.
In dieser Serie setzen wir unsere Entdeckungsreise durch die ungewöhnlichsten Bewohner der Wildnis fort – seltene, erstaunliche und oft wenig bekannte Tiere aus allen Ecken der Erde. Heute begegnen Sie neuen Vertretern der Fauna, deren Merkmale und Lebensweise selbst erfahrene Zoologen immer wieder überraschen.
Bandrobbe

Die Bandrobbe oder Krylanka ist eine seltene Robbenart, die ihren Namen aufgrund ihrer markanten Färbung erhielt. Ausgewachsene Männchen besitzen eine sehr kontrastreiche Färbung – ein insgesamt dunkler, fast schwarzer Hintergrund mit weißen Streifen, die den Körper an mehreren Stellen umgeben. Weibchen weisen einen ähnlichen Färbungstyp auf, allerdings mit weniger Kontrast: Ihr Grundton ist heller, die Streifen verschwimmen manchmal und sind oft kaum erkennbar.
Bandrobben kommen in arktischen und subarktischen Gebieten des Pazifiks vor, insbesondere in der Beringsee und im Ochotskischen Meer.
Zwischen Eisschollen wählen sie flache, weiße Schollen – selbst hohe – da die Tiere hervorragend aus dem Wasser springen können. Sie prüfen die Scholle gründlich, inspizieren sie und springen mehrmals darauf, bevor sie sich dort niederlassen und einschlafen. Auf dem Eis verlieren sie jedoch ihre Wachsamkeit, sodass man sich ihnen sogar leichter nähern kann als anderen Robbenarten.
Erwachsene Bandrobben ernähren sich hauptsächlich von Fischen, Kopffüßern und gelegentlich von Krebstieren.
Interessante Tatsache
Wenn diese Robben in Netze geraten, stellen sie sich tot.
Weitere interessante Fakten über Bandrobben finden Sie in unserem Artikel „Bandrobbe: Das Leben eines der geheimnisvollsten Bewohner der Arktis“.
Inka-Seeschwalbe

Die Inka-Seeschwalbe zeichnet sich durch ihr aschgraues Gefieder sowie durch die weißen, etwa 5 cm langen, gedrehten Federbüschel auf beiden Seiten der Schnabelbasis aus.
Die Inka-Seeschwalbe brütet an der felsigen Küste von Peru bis Nordchile. Sie überwintert in den Küstenregionen von Ecuador bis Zentralchile. Seit 2004 stuft die Internationale Naturschutzunion den Status dieses Vogels als „potenziell gefährdet“ ein, da die Population der Inka-Seeschwalben deutlich zurückgegangen ist.
Die Inka-Seeschwalbe wird etwa 40 cm groß und wiegt rund 190 Gramm. Sie gibt Laute von sich, die entfernt an das Miauen einer Katze erinnern.
Die Inka-Seeschwalbe jagt im kalten, aber fischreichen Humboldtstrom. Häufig folgt sie Fischtrawlern, um Reste ihres Fangs zu erbeuten. Ebenso begleitet sie Seelöwen, Wale und Kormorane, um von ihnen aufgescheuchte Fische zu fangen.
Weitere interessante Fakten über diesen Vogel finden Sie in unserem Artikel „Inka-Seeschwalbe: Der Meeresvogel mit Schnurrhaaren“.
Flachland-Viskacha

Die Flachland-Viskacha ist eine Säugetierart aus der Familie der Chinchillas. Männchen besitzen charakteristische schwarze Schnurrhaare und steife Koteletten und sind deutlich größer als Weibchen. Die Flachland-Viskacha ist ein großes Nagetier und wiegt bis zu 9 kg.
Diese Tiere leben im Norden, in der Mitte und im Osten Argentiniens, im Süden und Westen Paraguays sowie im Südosten Boliviens.
Viskachas leben in Kolonien, die von wenigen bis zu Hunderten von Individuen umfassen können. Sie bauen durchdachte Höhlensysteme, die über Jahrzehnte hinweg von wechselnden Kolonien bewohnt werden.
Flachland-Viskachas sammeln Äste und schwere Gegenstände, um den Eingang zu ihrer Höhle zu verschließen. Wenn sie in der Nähe menschlicher Siedlungen leben, sammeln sie oft Besen, Tische, Gartengeräte, Brennholz, Krimskrams, Betonstücke und viele von Menschenhand gefertigte Gegenstände, um den Höhleneingang abzudecken.
Weitere interessante Fakten über dieses Tier finden Sie in unserem Artikel „Flachland-Viskacha: Erstaunliches Nagetier aus der Familie der Chinchillas“.
Barons Mantelle

Mantella baroni ist eine Art kleiner Giftfrösche, die auf Madagaskar heimisch ist. Dieser Frosch ist auch unter den Namen Barons Mantelle, bunter Goldfrosch oder madagassischer Giftfrosch bekannt.
Schätzungen zufolge besiedelte diese Familie die Insel Madagaskar vor 76–87 Millionen Jahren, entwickelte sich in inselartiger Isolation weiter und passte sich in geografischer Verbreitung und Artenvielfalt auf der Insel an.
Sie bewohnt sumpfige Wälder, Bäche, Bambushaine, Waldränder und Flussnähe.
Barons Mantelle ernährt sich hauptsächlich von Ameisen, nimmt aber auch andere Gliederfüßer wie Käfer, Spinnen und Milben zu sich.
Durch das Verschlucken von Milben können sie hohe Konzentrationen pharmakologisch aktiver Alkaloide in ihrer Haut anreichern, was sie für Fressfeinde giftig macht. Ihre leuchtende Färbung dient als Warnsignal, dass ihr Verzehr gefährlich sein und Krankheiten auslösen kann.
Großgleiter

Großgleiter sind drei Arten großer gleitender Beuteltiere aus der Gattung Petauroides, die alle im Osten Australiens leben. Es sind die größten gleitenden Beuteltiere der Welt. Sie nutzen ihre flauschigen Gleithäute, um bis zu 100 Meter zwischen Bäumen zu gleiten. Außerdem wickeln sie sich in diese Häute ein und nutzen sie wie Decken, um sich zu wärmen.
Bis 2020 galten sie als eine einzige Art. Alle drei Arten unterscheiden sich in ihrer Größe: Der nördliche Großgleiter wird nur so groß wie ein kleiner Ringbeutler, während der südliche Großgleiter die Größe einer Hauskatze erreicht. Der zentrale Großgleiter nimmt eine Zwischenstellung ein.
Diese Tiere sind am Boden eher unbeholfen, aber in Bäumen und in der Luft sehr wendig. Ihr Körper ist mit zotteligem Fell bedeckt, das sie größer erscheinen lässt. Ihr Schwanz ist lang und buschig, zwischen 44 und 53 Zentimeter lang. Auf jeder Körperseite befinden sich Hautmembranen, die sich vom Ellenbogen bis zum Knöchel erstrecken und ihnen kontrolliertes Gleiten ermöglichen.
Großgleiter sind überwiegend nachtaktiv und verbringen die Nacht auf Nahrungssuche in den höchsten Bereichen des Waldes. Tagsüber ruhen sie meist in Baumhöhlen – jedes Tier nutzt bis zu 20 verschiedene Unterschlüpfe innerhalb seines Reviers.
Weitere interessante Fakten über Großgleiter finden Sie in unserem Artikel „Großgleiter: Erstaunliche gleitende Beuteltiere aus Australien“.