Inkaseeschwalbe: Seevogel mit Schnurrbart

Die Inkaseeschwalbe (Inca tern) ist ein ungewöhnlicher und sehr attraktiver Vogel aus der Familie der Möwen. Sie lebt entlang der Pazifikküste von Peru und Chile und verdankt ihren Namen der Verbindung mit dem historischen Gebiet des alten Inkareichs.

Ein besonderes Merkmal dieser Vögel sind die weißen „Schnurrhaare“, die auf dem dunkelgrauen Gefieder besonders auffallen.

Aussehen und Eigenschaften der „Schnurrhaare“

Erwachsene Inkaseeschwalben erreichen eine Länge von etwa 40 cm. Ihr Gefieder ist in einem eleganten Grauton gefärbt, und Schnabel sowie Beine haben normalerweise eine leuchtend rötliche oder orange-rote Färbung. Doch das auffälligste Merkmal dieses Vogels sind die weißen gebogenen Federn an den Seiten des Kopfes, die an Schnurrhaare erinnern. Diese „Schnurrhaare“ spielen eine wichtige Rolle in der sozialen Interaktion zwischen den Vögeln und dienen der Demonstration von Gesundheit und Status.

Lebensraum und Verhalten

Inkaseeschwalben nisten hauptsächlich an felsigen Küstenklippen und Inseln, wo sie leicht geeignete Nistplätze finden. Das Nest befindet sich oft in Felsspalten oder in ausgehobenen Vertiefungen. Diese Vögel bilden häufig große Kolonien, was den Schutz von Eiern und Jungvögeln vor Raubtieren erhöht.

Die Hauptnahrung der Inkaseeschwalben sind kleine Fische, darunter Sardellen und andere Schwarmfische. Bei der Jagd stürzen sie sich spektakulär auf die Meeresoberfläche, ähnlich wie viele Möwenarten. Sie sind auch in der Nähe von Fischverarbeitungsbetrieben oder Häfen zu finden, wo Fischreste ins Wasser gelangen.

Fortpflanzung

Einmal im Jahr legen die Weibchen durchschnittlich 1–2 Eier. Während der Brutzeit wechseln sich die Partner beim Brüten der Eier und bei der Pflege der Küken ab. Wie bei vielen Kolonievögeln trägt das „kollektive Leben“ der jungen Inkaseeschwalben in der Anfangszeit zu ihrem Überleben bei, dank der gemeinsamen Warnung vor Gefahren und dem Schutz der Kolonie.

Praktische Tipps für Vogelliebhaber

Wenn Sie an die Küsten von Peru oder Chile reisen, sollten Sie unbedingt die Küstenklippen und Naturschutzgebiete besuchen. Dort können Sie die eindrucksvollen „bärtigen“ Inkaseeschwalben in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Wenn Sie sich für Fotografie interessieren, sollten Sie sich um einen leistungsstarken Zoom kümmern: Inkaseeschwalben sind vorsichtig und lassen Menschen nicht zu nah heran.

Dank ihres einzigartigen Aussehens und ihres interessanten Verhaltens wecken die Inkaseeschwalben das Interesse von Ornithologen und Touristen aus aller Welt. Der Erhalt der Population dieser „bärtigen“ Vögel hängt von der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen und dem Schutz der Küstenökosysteme ab.

Wilde Inkaseeschwalbe