Säugetiere umgeben uns überall – von Haustieren bis hin zu wilden Bewohnern der Wälder und Savannen. Trotz ihrer Nähe zum Menschen und der Fülle an Informationen über sie ranken sich weiterhin zahlreiche Mythen und Missverständnisse um diese erstaunlichen Kreaturen.
In diesem Artikel setzen wir die Entlarvung gängiger Stereotypen über Säugetiere fort, basierend auf wissenschaftlichen Fakten und Untersuchungen. Sie erfahren, warum Hunde bellen, wie wendig Bären sind, wie Hasen sich verteidigen, warum Affen einander kämmen, warum die Augen von Raubtieren leuchten, warum Elefanten aggressiv sein können, wie ein Maulwurf die Welt sieht, welche Tiere sich im Spiegel erkennen und andere interessante Fakten über Säugetiere.
Klicken Sie auf die Schaltfläche „FAKT“ unter dem Bild, um die Wahrheit zu erfahren
MYTHOS
Hunde können von Geburt an bellen
FAKT
Tatsächlich können neugeborene Welpen nicht bellen – in den ersten Tagen knurren und quieken sie nur. Ein echtes Bellen entwickelt sich erst am 15.–20. Lebenstag. Interessanterweise verlieren verwilderte Hunde, die zuvor mit Menschen lebten, diese Gewohnheit mit der Zeit.
Warum bellen Hunde also? Früher wurde angenommen, dass sie dies ausschließlich zur Kommunikation mit Menschen tun. Doch Bellen ist eine Stressreaktion. In Gefahrensituationen drängt der Instinkt den Hund, zu fliehen, doch die Bindung an den Besitzer hält ihn zurück. Bellen wird zu einer Möglichkeit, mit diesem inneren Konflikt umzugehen.
So ist Bellen nicht nur ein Laut, sondern Ausdruck der Emotionen und der Bindung eines Hundes zu seinem Menschen.
MYTHOS
Bären sind sehr unbeweglich
FAKT
Auf den ersten Blick wirken Bären unbeholfen und schwerfällig, aber dieser Eindruck täuscht. Ihr massiger Körper und ihr gemächlicher Gang verbergen erstaunliche körperliche Fähigkeiten, die selbst erfahrene Beobachter überraschen können.
Ein Bär kann Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen – schneller als viele Pferde auf kurzen Strecken. Diese Tiere klettern mühelos auf Bäume, stehen sicher auf den Hinterbeinen und bewegen sich darauf. Im Wasser erweisen sich Bären als wahre Meister: Ein Eisbär kann beispielsweise Dutzende Kilometer ohne Pause schwimmen.
Auch in Kämpfen sind Bären nicht zu unterschätzen. In der Wildnis gewinnen sie häufig gegen so geschickte und schnelle Raubtiere wie Tiger. Entgegen den Stereotypen sind Bären nicht nur stark, sondern auch unglaublich wendig.
Mehr interessante Fakten über Bären finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Der Hase ist ein ängstliches Tier
FAKT
Oft wird der Hase mit Feigheit in Verbindung gebracht, doch tatsächlich kann dieses Tier selbst den gefährlichsten Feinden mutig entgegentreten. Wenn ein Raubtier einen Hasen einholt und Flucht keine Option mehr ist, wirft sich der Hase auf den Rücken, zeigt seine Krallen und beginnt, den Angreifer heftig mit seinen Hinterbeinen zu treten. Dabei können auch die Zähne zum Einsatz kommen, was für den Angreifer durchaus schmerzhaft ist.
Wenn ein Uhu oder Adler einen Hasen angreift, verteidigt sich dieser mit den Krallen der Hinterbeine, während er auf dem Rücken liegt. Jäger haben beobachtet, wie Hasen auf diese Weise Raubtieren den Bauch aufreißen oder die Brust zerreißen.
Interessanterweise fressen Hasen entgegen der landläufigen Meinung nicht nur Kohl. Sie verzehren auch Fleisch. In nördlichen Regionen wissen Jäger, dass Hasen gefangene Schneehühner fressen, wenn diese nicht rechtzeitig aus der Falle geholt werden.
MYTHOS
Affen suchen in ihrem Fell nach Flöhen
FAKT
Das verbreitete Bild, dass Affen stundenlang Flöhe im Fell ihrer Artgenossen suchen, ist nicht ganz korrekt. Tatsächlich verbringen diese Tiere viel Zeit damit, das Fell anderer zu durchsuchen, doch das Ziel ist viel interessanter und unerwarteter.
Wenn Affen im Kreis sitzen und das Fell ihrer Artgenossen durchkämmen, suchen sie nicht nur nach Insekten, sondern vor allem nach... Salz. Beim Trocknen von Schweiß auf der Haut und im Fell bleiben winzige Salzkristalle zurück, die Affen sammeln und genüsslich verzehren. Für sie ist dies eine echte Delikatesse, reich an Mineralstoffen.
Darüber hinaus hat dieses Pflege-Ritual eine wichtige soziale Funktion. Es dient nicht nur der Sauberkeit, sondern stärkt auch die Bindungen innerhalb der Gruppe. Affen zeigen Fürsorge, Vertrauen und festigen hierarchische Beziehungen. Somit ist diese Tätigkeit sowohl für die Gesundheit als auch für die Harmonie in der Gemeinschaft von Nutzen.
Mehr interessante Fakten über Affen finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Die Augen von Raubtieren leuchten im Dunkeln
FAKT
Im Dunkeln scheinen die Augen von Tieren mysteriös zu leuchten, doch tatsächlich strahlen sie kein Licht aus. Der Effekt des „Leuchtens“ entsteht durch die Reflexion von Licht an einer speziellen Schicht in den Augen, dem sogenannten Tapetum. Dieser natürliche „Spiegelmechanismus“ hinter der Netzhaut verstärkt die Sicht bei schwachem Licht und hilft den Tieren, sich im Dunkeln zu orientieren.
Um diesen Effekt zu überprüfen, reicht es, eine Katze in einen völlig dunklen Raum zu bringen – ohne externes Licht verschwindet das „Leuchten“ ihrer Augen. Dieses Phänomen ist nur bei Vorhandensein einer Lichtquelle möglich, die das Tapetum reflektieren kann.
Interessanterweise variiert die Farbe des „Leuchtens“ bei verschiedenen Tieren. Bei Katzen ist sie meist grün oder gelb-grün, bei einigen Fischen milchig-weiß, während die Augen von Krebsen und Garnelen rot-violett schimmern. Diese Farbvielfalt hängt mit den Pigmenten im Tapetum zusammen.
„Leuchtende“ Augen sind also keine Magie oder eine besondere Eigenschaft von Raubtieren, sondern eine geniale natürliche Anpassung, die ihre Sichtfähigkeit auch in absoluter Dunkelheit erstaunlich effektiv macht.
MYTHOS
Der Elefant ist ein ruhiges Tier
FAKT
Obwohl Elefanten oft als Inbegriff der Ruhe gelten, ist dies nicht immer der Fall. Diese majestätischen Tiere sind in Wirklichkeit äußerst emotional und schreckhaft. Elefanten reagieren sehr vorsichtig auf Neues – laute Geräusche, ungewohnte Gegenstände oder plötzliche Bewegungen können sie in Panik versetzen. Diese Reaktion ist auf ihr hochentwickeltes Nervensystem und ihre natürliche Vorsicht zurückzuführen.
Interessanterweise sind Elefanten nicht nur in der Lage, starke Emotionen zu zeigen, sondern veranstalten manchmal auch regelrechte „Partys“. Sie sammeln süße Früchte, lassen sie eine Zeit lang gären und genießen dann die entstandene „Brause“. Nach einem solchen „Fest“ können sie lautstark durch den Wald ziehen und die Bewohner des Dschungels mit ihrem wilden Verhalten erschrecken.
Mehr interessante Fakten über Elefanten finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Der Maulwurf sieht nichts
FAKT
Viele glauben, dass der Maulwurf völlig blind ist, aber das stimmt nicht ganz. Obwohl seine Augen tatsächlich klein und unterentwickelt sind – sie haben keine Linse oder Netzhaut –, kann der Maulwurf sehen. Sein Sehvermögen ist weit von Perfektion entfernt, aber ausreichend, um Bedrohungen wahrzunehmen oder sich in ungewohnter Umgebung zu orientieren.
Die meiste Zeit verbringt der Maulwurf unter der Erde, wo sein Sehvermögen kaum benötigt wird. Doch wenn er gelegentlich an die Oberfläche kommt, spielen seine Augen eine wichtige Rolle. Er kann Feinde bemerken, die sich seiner Höhle nähern, und Schutzmaßnahmen ergreifen. Trotz seiner bescheidenen Größe und schlechten Sehkraft ist der Maulwurf in der Lage, sich zu verteidigen und sein Territorium zu schützen.
Interessanterweise ist das Sehvermögen des Maulwurfs darauf ausgelegt, zwischen Licht und Dunkelheit zu unterscheiden, nicht jedoch Details zu erkennen. Dies hilft ihm nicht nur, Veränderungen der Beleuchtung wahrzunehmen, sondern wahrscheinlich auch, sich in einem komplexen System unterirdischer Tunnel zu orientieren.
Mehr interessante Fakten über Maulwürfe finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Das Kamel ist ein buckeliges Tier
FAKT
Auf den ersten Blick scheint das Kamel mit seinen gebogenen Beinen, dem eleganten Hals und dem Schwanz wie ein Wesen aus krummen Linien zu bestehen. Doch was auf den ersten Blick offensichtlich erscheint – sein Buckel –, ist in Wirklichkeit gar kein Buckel im anatomischen Sinne.
Der Buckel eines Kamels ist keine verbogene Knochenstruktur oder Wirbelsäulendeformation, sondern eine einzigartige Anpassung. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Fettpolster, das über einer geraden Wirbelsäule liegt, die so gerade ist wie die eines Pferdes. Diese Fettreserven helfen dem Kamel, in der Wüste zu überleben, wo Wasser und Nahrung oft knapp sind. Wenn Ressourcen fehlen, wandelt der Körper das Fett aus dem Buckel in Energie und sogar in Wasser um.
Interessanterweise stehen die Buckel eines gut genährten Kamels hoch und stolz, während sie bei abgemagerten Tieren „hängen“ und weniger auffällig sind. Der Buckel ist also nicht nur ein äußerliches Merkmal des Kamels, sondern ein entscheidender Überlebensmechanismus in der Wüste.
Mehr interessante Fakten über Kamele finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Das Murmeltier schläft den ganzen Winter
FAKT
Murmeltieren wird oft nachgesagt, sie seien die größten „Schläfer“ der Tierwelt, da diese flauschigen Tiere bis zu neun Monate im Jahr im Winterschlaf verbringen können! Dieser lange Schlaf ermöglicht es ihnen, kalte Winter zu überstehen, Energie zu sparen und mit minimalen Ressourcen auszukommen. Dennoch sind Murmeltiere keine Rekordhalter, was die Dauer des Schlafes angeht.
Tatsächlich kennt die Natur noch virtuosere „Schläfer“. Einige Schlangen- und Froscharten können bis zu drei Jahre in einen tiefen Winterschlaf fallen. Diese Überlebenskünstler „schalten“ sich buchstäblich aus: Ihre Atmung wird auf ein Minimum reduziert, und ihre Körper sind so reglos, dass sie wie tot wirken. Dieser Schlaf ist nicht nur Erholung, sondern eine effektive Überlebensstrategie unter extremen Bedingungen, wenn Nahrung oder Wasser nicht verfügbar sind.
So bleibt das Murmeltier, auch wenn es nicht der Champion in der Schlafdauer ist, dennoch eines der charmantesten und bekanntesten „Schläfer“ der Natur. Seine Gewohnheiten sind ein Beispiel für erstaunliche Anpassungen an harte Lebensbedingungen.
Mehr interessante Fakten über Murmeltiere finden Sie in unserem Artikel ☛
MYTHOS
Der Elefant hat die dickste Haut
FAKT
Elefanten werden oft mit Stärke und Robustheit assoziiert, und ihre Haut scheint eine undurchdringliche Rüstung zu sein. Tatsächlich ist die Haut eines Elefanten ziemlich dick – ihre durchschnittliche Dicke beträgt etwa 2,5 cm. Doch hinter diesem massiven Äußeren verbirgt sich eine erstaunliche Sensibilität. Die Elefantenhaut ist weich, anfällig für Verletzungen und so empfindlich, dass man sie mit einem Fingernagel markieren kann.
Interessanterweise ist die Haut des Elefanten nicht die dickste unter den Tieren. Zum Beispiel erreicht die Haut eines Nilpferds eine Dicke von 4 cm, während die eines Nashorns sogar 5 cm betragen kann, was zusätzlichen Schutz in der rauen Wildnis bietet. Und das ist noch nicht der Rekord! Der wahre Champion in Sachen Hautdicke ist der Pottwal. Die Haut dieses Meeresgiganten kann bis zu unglaublichen 35 cm dick sein, was ihn praktisch unverwundbar gegenüber vielen äußeren Einflüssen macht.
Obwohl die Haut eines Elefanten beeindruckend stark ist, beeindruckt sie eher durch ihre Sensibilität und einzigartige Textur als durch ihre Dicke. Elefanten sind wahrhaftige Giganten mit einer zarten Seele und Haut, die Pflege und Schutz benötigt.
MYTHOS
Nur der Mensch erkennt sich im Spiegel
FAKT
Es wird angenommen, dass nur der Mensch in der Lage ist, sich im Spiegel zu erkennen, doch das ist ein Mythos. Tatsächlich besitzen einige Tiere ebenfalls diese erstaunliche Fähigkeit, die auf ein hohes Maß an Selbstbewusstsein hinweist. Zum Beispiel erkennen sich höhere Primaten wie Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans problemlos in ihrem Spiegelbild.
Wissenschaftler nutzen den „Spiegeltest“, um dies zu überprüfen. Dabei wird dem Tier im Schlaf ein geruchloser Farbfleck an eine Stelle aufgetragen, die es nur im Spiegel sehen kann. Beobachtet das Tier nach dem Aufwachen den Spiegel, untersucht die Markierung oder versucht, sie zu berühren, deutet dies darauf hin, dass es sich selbst erkennt. Interessanterweise beginnen menschliche Kinder diesen Test normalerweise ab etwa 18 Monaten zu bestehen.
Aber Primaten sind nicht die einzigen Tiere in dieser Liste. Selbstbewusstsein wurde auch bei Delfinen, Schwertwalen, Elefanten, Elstern, Krähen und sogar Mantarochen festgestellt – den ersten Fischen, die den Spiegeltest bestanden haben. Überraschenderweise besitzen auch Ameisen diese Fähigkeit, während Schweine, obwohl sie den Test nicht im herkömmlichen Sinne bestehen, Spiegel nutzen können, um Futter zu finden.
Diese Experimente zeigen, dass die Welt der Tiere viel intelligenter und komplexer ist, als wir denken. Wer weiß, welche weiteren erstaunlichen Fähigkeiten in ihrer scheinbaren Einfachheit verborgen liegen?